Würmer und Komposthaufen – 5 Tipps für das Dreamteam in deinem Garten

Komposthaufen verbessern

1. Sind Würmer in meinem Komposthaufen?

Kompostwürmer findest du prinzipiell auf jedem gut geführten Misthaufen oder Komposthaufen. Würmer kommen – sofern die Bedingungen für sie passen – ganz von alleine in deinen Garten: Mit Vögeln, über Schuhsohlen,… Du brauchst dafür ein wenig Geduld.

Idee: Sieh einfach mal in deiner Erde oder auf deinem Komposthaufen nach, ob Würmer zu finden sind! Grabe dafür ein Loch mit 10-15 cm Tiefe. Wenn du nicht gleich fündig wirst, versuche es an verschiedenen Stellen mit einem Abstand von 05, – 1m zum ersten Loch. So erhältst du einen Einblick, wie es um das Wurmleben in deinem Boden bestellt ist.

Die Anwesenheit von Würmern deutet auf ein gesundes Ökosystem hin. Mit Würmern verbessert sich das Bodenleben, da sie gezielt Mikroorganismen in ihren Gängen ansiedeln. Ist kein Wurm mehr im Boden zu finden, ist dies in unseren Breiten als Warnung zu verstehen. Der Wurm ist im Gegensatz zu vielen anderen Bodenlebewesen sehr robust und verschwindet als letzter, wenn die Bedingungen zu widrig werden. Umgekehrt kann man durch die gezielte Ansiedlung von Kompostwürmern dem Boden etwas Gutes tun und sie bereiten den Weg für andere Kleinstlebewesen.

2. Was ist der Unterschied zwischen Regenwurm und Kompostwurm?

Der Kompostwurm ist eine Unterart des Regenwurms. Der Kompostwurm ist auch unter dem Namen “Mistwurm” bekannt – weil er sich auf jedem heimischen Misthaufen pudelwohl fühlt. Es gibt verschiedene Arten von Kompostwürmern: Eisenia foetida, Eisenia andrei und Eisenia hortensis. Seine Farbe ist bräunlich bis rötlich, er lebt in Gruppen und ist deutlich kleiner als z.B. sein großer Vetter, der ‘Tauwurm’ Lumbricus Terrestris.

Kompostwurm

Kompostwürmer

Lumbricus terrestris

Lumbricus terrestris

Als klassische Kompostwürmer verrichten sie ihre Tätigkeit in den oberen Erdschichten. Sie graben vorrangig horizontale und leicht diagonale Erdgänge, holen sich dabei organisches Material von der Oberfläche, durchlüften durch die vielen Gänge das Substrat und verkompostieren dieses. Dabei entsteht Wurmhumus, der beste Dünger für deine Pflanzen.

3. Mach deinen Komposthaufen zur Wohlfühl-Insel für Kompostwürmer

  • Würmer brauchen Feuchtigkeit zum Leben, ansonsten trocknen sie aus: Komposthaufen* nicht abdecken und auch gelegentlich gießen. Vor heißer Mittags- und Nachmittagssonne schützen (passenden Baum, zB. Hollunder, daneben Pflanzen). *gilt für seitlich offene ‘old school’ Komposter (keine “Schnellkomposter”).
  • Würmer brauchen Sauerstoff: Wurmkompostierung ist ein aerober Prozess, daher Komposthaufen gut strukturieren: keine zu dicken und kompakten Schichten (zu viel Rasenschnitt auf einmal). Das verhindert die Belüftung und anaerobe Prozesse setzen ein.
  • Das Wort Kompost kommt vom lateinischen Compositum und bedeutet “zusammengesetzt”. Eine gute Mischung aus Stickstoff und Kohlenstoff im Futter sorgt für stabile Humusverbindungen: also “Greens” und “Browns”, Garten- und Küchenabfällen.
  • Gesteinsmehl wirkt zusätzlich strukturgebend für die Ton-Humuskomplexe und binden Gerüche. Der Komposthaufen kann also 1x pro Monat mit Mineralmischung eingepudert werden. Der darin enthaltene Kalk erhöht auch den PH-Wert und intensiviert den Abbauprozess. Besonders bei Grasschnitt wirkt es gegen den Fäulnisprozess.

4. Würmer für einen Klima-fitten Garten

Um Gemüse und Obst in unseren Gärten zu ernten, werden die die Aspekte der Wasserspeicher- und Nährstoffverfügbarkeit in unseren Böden immer wichtiger. Humus ist ohnehin ein immer knapper werdendes Gut auf unserem Planeten. Würmer stellen mit ihren einzigartigen Fähigkeiten beides in unseren Gärten her:

  • Die einzigartigen Ton-Humus-Verbindungen im Wurmhumus speichern sehr viel Wasser
  • Die Gänge der Würmer lockern das Erdreich auf. Dies lässt Regenwasser langsam abfließen und begünstigt das Wurzelwachstum
  • Würmer verbreiten aktiv nützliche Mikroorganismen im Boden. Sie sorgen für gesunde Pflanzen, die optimal mit Nährstoffen versorgt werden.
  • Wertvoller Humus-Aufbau im eigenen Garten. Entweder am Komposthaufen, in der Wurmkiste, im WormBag oder direkt im Beet.

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5. Würmer am Komposthaufen ansiedeln

  • Die passenden Kompostwürmer auswählen nämlich: Eisenia foetida, Eisenia andrei und/oder Eisenia hortensis.
  • Substrat/Erde befeuchten
  • Eine oder mehrere Gruben graben
  • Würmer (wenn vorhanden samt mitgeliefertem Substrat) hineingeben und mit Erde bedecken, um sie vor Vögeln etc. zu schützen.
  • Bei der (Boden-)bearbeitung sollte anschließend auf wurm-schonende Vorgehensweise geachtet werden: z.B. besser Gartengabeln statt Schaufeln verwenden.

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