Richtig kompostieren in Wohnräumen mit der Wurmkiste
Wie funktioniert eine Wurmkiste, was ist zu beachten, welche Schwierigkeiten können auftreten und wie löst man sie? Mit dieser Anleitung wirst du innerhalb von 30 Minuten Wurmkistenexpert*in.
Wie funktioniert eine Wurmkiste, was ist zu beachten, welche Schwierigkeiten können auftreten und wie löst man sie? Mit dieser Anleitung wirst du innerhalb von 30 Minuten Wurmkistenexpert*in.
Mikroorganismen (Bakterien & Pilze) arbeiten mit Kompostwürmern an der Zersetzung des Biomülls. Zuerst werden die MOs (=Mikroorganismen) tätig und schließen die Oberfläche des Abfalls auf, um sich mit den gewonnen Stoffen zu vermehren. Die Kompostwürmer haben keine Zähne und saugen an den Pilzen und Bakterien.
Somit schließen die MOs den Biomüll auf und die Würmer vertilgen die MOs sowie feste Substanzen und generieren Wurmkompost.
1-2 Seiten des Verpackungskartons werden zerrissen und in Wasser eingeweicht. Anschließend
die Startpopulation Kompostwürmer in die Kiste geben und den nassen Karton behutsam unter die Würmer mischen. Die Kiste sollte nun fast bis zur Hälfte gefüllt sein.
Jetzt mit einer Sprühflasche Wasser (0,4 Liter) auf das Substrat sprühen um eine ausreichende Feuchtigkeit zu gewährleisten. Anschließend wird mit der mitgelieferten Hanfmatte das Substrat mit den Würmern abgedeckt. Sie dient als Deckschicht um Austrocknung vorzubeugen und wird zum Füttern angehoben um den Biomüll direkt auf das Substrat zu geben.
Die Erntekiste (grüne Kunststoffkiste) kommt erst nach einem Monat zum Einsatz (Punkt 11.). Die Würmer dürfen aufgrund der Akklimatisierung erst nach 3 Tagen gefüttert werden. Falls die Kompostwürmer nicht von uns sind, bittedarauf achten, dass genug Substrat hinzugefügt wird.
Kleingeschnittenes, Strukturiertes und feuchte Obst – und Gemüsereste, Teesäckchen, Obst und Gemüseschalen, Blätter (keine Nussblätter), Eierschalen, Kaffeesatz (maximal 1/3 des täglichen Futters), Pflanzenreste, Gemüsereste und Biokunststoff (je nach Zertifizierung).
Besonders Zeitungspapier und Karton (kein Hochglanz) haben eine wichtige Rolle und sollten 20% der Futtermenge ausmachen. Würmer brauchen die enthaltenen Fasern.
Am Liebsten mögen die Würmer ihr Futter klein geschnitten, da sich dadurch die Oberfläche erhöht und die Reste so besser verwertet werden können. Des Weiteren macht es Sinn, manche Reste zu befeuchten, wie Zeitungspapier oder trockene Blätter.
Trockenes Material wird nicht gefressen.
Das optimale Futter ist beispielsweise Tee- oder Kaffeesatz!
Warum? Weil er klein, strukturiert und feucht ist.
Giftiges, schwer Verdauliches, Trockenes, Knochen, Chemikalien, Milchprodukte, Käse, Zitrusfrüchte und -schalen, Fleisch, Brot und Getreideprodukte, Hochglanzpapier, Gekochtes, Mariniertes und Gesalzenes sollten nicht in die Wurmkiste.
Die Kompostwürmer und Mikroorganismen würden entweder sehr lange brauchen, um diese Dinge aufzuschließen oder daran zugrunde gehen.
Sie mögen auch keine Fäkalien von Tieren oder Katzenstreu. Stark verholzte Teile oder Holzspäne werden nicht optimal zersetzt – es sind Kompostwürmer, keine Holzwürmer. ?
Keine Sorge, Kompostwürmer sind robust und halten einiges aus. Damit es deinen Würmern dauerhaft gut geht:
1) Ganz wichtig ist ausreichend Feuchtigkeit! Der Feuchtigkeitsgehalt kann über die Faustprobe ermittelt werden: Nimmt man eine Handvoll Material heraus, sortiert die Würmer aus und presst es in der Faust zusammen, sollte etwas Wasser zwischen den Fingern herausscheinen. Falls bei diesem Test Wasser rausrinnt, ist es zu nass. Die Lösung: trockene Kartonschnipsel untermischen, untertags Deckel offen lassen und temporär weniger füttern. Falls kein Wasser fühlbar ist, ist es zu trocken. Die Lösung: mit einem Zerstäuber regelmäßig befeuchten oder mit nassen Händen hineinspritzen.
2) Bei der Wahl des Standorts Temperatur und Sonneneinstrahlung beachten. Balkon oder Terrasse sind im Frühjahr und Herbst kein Problem. Im Sommer und Winter hängt es von der Temperatur ab. Optimal sind Temperaturen zwischen 15°C und 25°C (Extremwerte wären 1°C oder 38°C).
3) Das Futter besteht idealierweise aus einer Mischung von 80% Biomüll und 20% feuchtem Papier/Kartonschnipsel.
4) Wichtig ist auch regelmäßiges Lüften der Kiste. Die Deckelinnenseite sollte eher trocken und keinesfalls dauerfeucht sein.
Die Kompostwürmer verdauen das Substrat, Mikroorganismen sowie mineralische Zusatzstoffe und erzeugen daraus Wurmkot, der eine stabile Masse ergibt und aussieht wie kleine Krümel. Wurmkot ist nichts anderes als der fertige Wurmkompost bzw. Wurmhumus in Kleinstform.
So verwandelt deine Wurmkiste 10 kg Biomüll zu 1 kg Wurmhumus.
Ein erwachsener Wurm wiegt etwa 0,4g. Bei der Startpopulation beträgt die Lebendmasse 200g. Nachdem Kompostwürmer die Hälfte ihres Eigengewichts täglich verdauen, brauchen sie etwa 100g Futter.
Da sich Kompostwürmer in optimaler Umgebung hinsichtlich Temperatur, Feuchtigkeit und Vielfalt an Futter vermehren, steigt ihr Appetit kontinuierlich. Sie passen sich somit der Menge an Biomüll an.
Zu Beginn braucht es deshalb ein paar Monate bis sich die volle Fressleistung etabliert hat. Als wichtige Grundregel gilt hier, dass tendenziell eine 2-4cm dicke Deckschicht aus frischem Biomüll aufliegt. Wenn das oberste Material weggenommen wird, sollten gleich darunter Kompostwürmer zu finden sein. Dann wurde alles richtig gemacht! Falls Geruch entsteht wurde zuviel gefüttert!
Es kann täglich mehrmals in kleineren Mengen gefüttert werden oder jeden dritten Tag eine größere Menge. Falls weniger Biomüll anfällt, ist das auch kein Problem.
Kompostwürmer sind Zwitter. Beim Geschlechtsverkehr wird Sperma ausgetauscht und beim Abstreifen des Rings, der außen sichtbar ist, kommt es zur Befruchtung. Der abgestreifte Ring zieht sich zu einem Kokon (das sieht aus wie eine kleine Zitrone) zusammen, daraus schlüpft der Nachwuchs.
Im besten Fall verdoppelt sich die Wurmpopulation alle drei Monate. Ein Kompostwurm kann unter optimalen Bedingungen bis zu 7 Jahre alt werden.
Um den pH-Wert im neutralen Bereich zu halten und die Würmer mit den notwendigen mineralischen Nährstoffen zu versorgen, sollte regelmäßig die Mineralmischung dazugegeben werden. Ideal ist es, monatlich zwei große Esslöffel in die Kiste zu streuen. Beginne damit 3 Wochen, nachdem du die Kiste gestartet hast.
Ein Indikator für einen niedrigen pH-Wert ist das gehäufte Auftreten von Enchyträen (kleine weiße Würmer). Wenn davon schon mehr vorhanden sind als Würmer, ist eine Mineralmischungsgabe unbedingt notwendig. Wenn keine Mineralmischung mehr vorhanden ist, kannst du stattdessen Gartenkalk verwenden oder die Mischung bei uns im Onlineshop nachbestellen. Eierschalen enthalten auch Kalk und notwendige Mineralien, sollten aber vor dem Hineingeben fein zermahlen werden – das Zerbröseln mit der Hand reicht leider nicht aus, um die Mineralmischung zu ersetzen.
Der Biomüll in der Wurmkiste zersetzt sich fortlaufend in Humus.
Die oberste Schicht besteht aus frischem Biomüll (1).
3-4 cm darunter sind die Würmer sehr aktiv und beginnen mit ihrer Arbeit (2).
Im unteren Bereich der Wurmkiste befindet sich der fertige Humus (3).
Dort ist kaum noch Fressbares und daher sind auch nur noch wenige Würmer zu finden.
Zu Beginn wird die Wurmkiste durch die Startpopulation fast halb gefüllt sein (1). Das ist gut, denn es gilt: je größer das Volumen ist, desto leichter finden die Würmer die optimalen Bedingungen wieder.
Ca. 1-2 Monate nach dem Start kann die Erntekiste (grüne Kunststoffkiste) in die Wurmkiste gegeben werden. Es ist dann optimal, wenn der Rand der Erntekiste mit dem Rand der Holzkiste bündig ist (2). Ab nun wird in die Erntekiste gefüttert. Hanfmatte liegt immer ganz oben auf.
Wichtig: Jetzt die Erntekiste nicht mehr herausnehmen! Die Würmer wandern durch den offenen Boden nach oben zum frischen Biomüll (3).
Nach ca. 6 Monaten ist die Erntekiste bis unter die Griffe voll. Zum Ernten wird sie herausgenommen. Da sich der Großteil der Würmer immer dort aufhält, wo es frisches Futter gibt, sind die meisten Würmer in der Erntekiste.
TIPP: Fünf Tage vor der Ernte 2-3 EL rohe Polenta einstreuen. Dies lockt auch die letzten verirrten Würmer in die Erntekiste. Falls noch sehr, sehr viele Würmer unten in der Holzkiste sind, ist dies ein Anzeichen, dass der Wurmhumus noch nicht fertig ist. Der fertige Wurmhumus in der Holzkiste kann mit der Hand geerntet werden (4).
Es ist empfehlenswert, das Vlies der Membran, welche den Wurmtee vom Substrat trennt, bei jeder Ernte vorsichtig zu reinigen, um die Durchlässigkeit aufrecht zu halten. Am besten mit Wasser und einer sehr weichen Bürste/einem Schwam die Poren des dunklen Vlies von oben von feinen Partikel befreien.
Nach der Ernte kann der Inhalt der Erntekiste samt den Würmern wieder in die Holzkiste geleert werden. Sollte die Erntekiste anschließend nicht hineinpassen, dann etwas Material von der Holzkiste in die Erntekiste geben. Nun beginnt der Kreislauf von vorne (2).
Wurmhumus und Wurmtee sind optimaler und lebendiger Dünger für deine (Jung-)Pflanzen. Die Würmer arbeiten in der Kiste mit unzähligen Mikroorganismen zusammen.
Diese befinden sich einerseits im Wurmorganismus, andererseits auch auf der Hautoberfläche. Diese sind dann wiederum auch im Wurmtee und Wurmhumus enthalten, gemeinsam mit den gebundenen Nährstoffen. Wenn Pflanzen damit versorgt werden, wird die Boden-Kommunikation gestärkt und sie erhalten gut verwertbaren Dünger. Ein wesentlicher Vorteil ist natürlich, dass man genau weiß, was der Humus bzw. der Wurmtee enthält.
Der Wurmhumus wird in einem Verhältnis von 1:10 mit Erde vermischt und kann so für deine (Jung-)Planzen oder als Anzuchterde verwendet werden. Wird er als Dünger verwendet, sollte er (oberflächlich) in die Erde eingearbeitet werden. Um den Wurmhumus zu lagern, diesen in einen verschließbaren Kübel geben. In den Deckel ein kleines Loch machen, um den Gasaustausch zu gewährleisten. Vor dem Lagern eventuell enthaltene Würmer aussortieren und wieder in die Wurmkiste geben.
Die wesentlichen Vorteile des Wurmhumus aus deiner Kiste sind:
1. Kompost aus deinem Biomüll ohne Fremdstoffe wie Mikroplastik,…
2. Frisch geerntet ist Wurmhumus besonders reich an Mikroorganismen und hat den besten Effekt: wissenschaftliche Studien belegen, dass Pflanzen dadurch soweit gestärkt werden, dass Blattläuse, Mehltau und andere Pflanzenproblemchen kaum Chancen haben.
3. Wurmkompost hat im Vergleich mit „normalem“ Kompost ein Vielfaches an Nährstoffen – daher sparsam verwenden Um die positiven Eigenschaften zu bewahren, sollte der Humus nicht austrocknen und nicht länger als 4-6 Monate gelagert werden.
Als Wurmtee bezeichnet man das flüssige Kompostextrakt des Wurmhumus
und der Würmer. Die an der Haut der Würmer befindlichen Stoffe und Mikroorganismen sowie Nährstoffe aus dem Humus werden dabei im Wurmtee gebunden. Wurmtee ist bester Flüssigdünger für jede Pflanze und wird 1:10 mit Gießwasser verdünnt.. Am besten verwendest du ihn natürlich frisch. Um ihn zu lagern, einfach in eine (Glas-) Flasche geben. Besonders bei einer intensiven Nutzung der Wurmkiste kann es vorkommen, dass sich regelmäßig Wurmtee in der Tasse sammelt. Falls die Tasse alle zehn Tage randvoll sein sollte, ist es ratsam, durch Zugabe von Papierschnipsel und weniger Futter die Wurmkiste trockener zu halten. Bei schnellen Temperaturveränderungen (Frühling) kann es sein, dass sich viel Flüssigkeit auf einmal freisetzt.
Sollte sich kein Wurmtee bilden, ist das auch voll in Ordnung. Verschiedene Faktoren wie Standort und Futter beeinflussen die Flüssigkeitsbildung enorm.
Neben den Mikroorganismen und Kompostwürmern finden sich noch drei weitere Bewohner in der Wurmkiste, die beim gemeinsamen Kompostieren mithelfen: Enchyträen, Springschwänze und Asseln. Alle drei Mitbewohner sind wichtige Zersetzer des organischen Abfalls.
Enchyträen: Kleine weiße Würmer die 5—30 mm lang werden. Ihr Auftreten ist sehr häufig. Falls mehr Enchyträen als Würmer zu sehen sind, ist die Wurmkiste zu sauer. Abhilfe schafft eine Zugabe der Mineralmischung.
Springschwänze: Kleine weiße Sechsfüßer die 1—5 mm lang werden können. Ihr Auftreten ist ebenfalls sehr häufig.
Asseln: Kleine schwarze 14-Füßer. Sie treten eher selten auf. Falls du sie nicht in der Wurmkiste haben möchtest, können sie händisch entfernt werden.
Abhängig von den vorherrschenden Bedingungen in der Wurmkiste können weitere Mitbewohner auftreten. Hier ein Überblick:
– Rote Hornmilben und weiße Kugelmilben: Sie sind neben den Würmern wichtige Zersetzer. 2-4 Wochen nach dem Start bemerkt man oft einen sprunghaften Anstieg der Anzahl an Milben, was sich innerhalb kurzer Zeit wieder reguliert. Später treten Milben eher auf, wenn es sehr feucht ist. Durch Untermischen von Papierschnipseln und durch Öffnen des Deckels über mehrere Tage, kann die Feuchtigkeit reduziert werden. Sie treten gerne in Gruppen auf. Die rote Hornmilbe sammelt sich meist an den Ecken. Absaugen mit dem Staubsauger ist möglich.
– Ameisen: Besonders wenn die Wurmkiste draußen steht, kann es passieren, dass Ameisen einwandern. Ameisen sind keine Gefahr für die Würmer, jedoch sind sie Futterkonkurrenten. Das Auftreten von Ameisen zeigt, dass trockene Bedingungen vorherrschen. Das Einbringen von (reichlich) Wasser mit einem Zerstäuber schafft Abhilfe. Falls die Ameisen dennoch nicht auswandern wollen, kann man probieren, Zimt in die Kiste zu streuen.
Eine Wurmkiste ist ein Ökosystem mit unzählig vielen verschiedenen Abläufen und komplexen Zusammenhängen. Wie Würmer untereinander kommunizieren, warum Springschwänze zu scheinbar Millionen auftauchen und tags darauf wieder verschwunden sind – das sind Fragen, die nicht eimmal WurmforscherInnen beantworten können.
Falls ein unerklärliches Phänomen in der Wurmkiste auftritt, am besten erstmal beobachten.
– Was kann man genau sehen?
– Welche Ursachen könnte es geben?
– Gab es Änderungen in der Fütterung oder Temperatur?
– Was verändert sich im Laufe der Woche?
– Verschwindet das Problem, oder wird es größer?
Wenn man unsicher ist einfach für eine Woche einen Futterstopp einlegen und die Feuchtigkeit kontrollieren – das stabilisiert das Ökosystem. Viele Probleme lösen sich daraufhin von selbst. Hier findest du auf häufig gestellte Fragen eine Antwort.
Als erstes ist es wichtig, die Fliegen eindeutig zu identifizieren. Hilfe dazu findest du im FAQ-Bereich. Bei Fliegen ist es ratsam, rasch zu handeln, bevor es wirklich viele werden! Erste Frage gleich vorweg – befindet sich zu viel Futter in der Wurmkiste? Falls ja, reduziere die Futtermenge. Womöglich sind die Würmer mit der Menge überfordert.
Sind es in den meisten Fällen, da ihre Eier auf praktisch jeder Obstschale zu finden sind.
1. Verwende die Hanfmatte oder 1 Seite feuchtes Zeitungspapier zum Abdecken – das ist das beste Gegenmittel und hilft vorzubeugen.
2. Bioabfälle gleich verfüttern; Schüsseln mit Obstresten sind eine Einladung für Fruchtfliegen, sich zu vermehren.
3. Bastle eine wirksame Fruchtfliegen-Falle, zB. mit Essig. Anleitungen dazu findest du hier. Eine Falle stellst du neben die Obstschale, eine direkt in die Wurmkiste.
4. Frischen Bioabfall in der Wurmkiste vergraben und fertigen Wurmkompost oben als Deckschicht darauf geben. Ev. nur noch Gemüsereste, kein Obst füttern.
5. Etwas Mineralmischung in die Kiste geben, um den Geruch zu binden, den die Fliegen so gerne mögen.
6. Bei extremer Fruchtfliegenplage einen Futterstopp von 1-2 Wochen einlegen. Die oberste Schicht Biomüll gut mit 1 Seite feuchtem Zeitungspapier abdecken. Du kannst die Fliegen auch mit einem Staubsauger absaugen.
7. Bei kälteren Temperaturen kann die Wurmkiste für ein paar Stunden hinausgestellt werden – dadurch erfrieren die Fliegen an der Oberfläche. Die Würmer wandern nach innen wo es noch warm genug ist!
8. Mental Frieden schließen mit den Fliegen – sie gehen irgendwann wieder weg.
9. Bioabfall vor dem Füttern im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe sammeln, um die Fliegeneier zu zerstören.
Die natürliche Aufgabe dieser etwa 2 bis 5 mm kleinen „schwarzen Käfer“ ist die Zersetzung von abgestorbener Biomasse, womit sie grundsätzlich sehr nützlich sind. Allerdings vermehren sie sich sehr schnell und werden so – wenn man nichts gegen sie tut – rasch unangenehm. Zu feucht gehaltene Wurmkisten sind meist stärker betroffen. Was du gegen eine Trauermückeninvasion tun kannst, erfährst du in unserem Blogbeitrag zu Trauermücken.
Kann man vorbeugen, in dem man im Sommer ein Tuch oder Fliegennetz über die Kiste hängt, wenn man sie lüftet.
Wenn nicht mehr ausreichend Luft im Substrat vorhanden ist, kann die Wurmkiste anfangen zu stinken, denn durch anaerobe Verhältnisse wird die Fäulnisbildung angeregt. Zwei mögliche Gründe dafür:
1. Zuviel Material, welches zu dicht aufeinanderliegt
2. oder zu nasse Bedingungen.
Am besten man nimmt den Großteil des Bioabfalls der oben aufliegt (2 – 5 cm) heraus und entsorgt ihn. Weiters schneidet man ein paar Seiten Zeitungspapier in Schnipsel und mischt es unter den Wurmkompost, um diesen aufzulockern (bis zu 5 cm tief einarbeiten sollte reichen). Das Geruchsproblem sollte damit gelöst sein
Werden die Würmer immer weniger, so stimmt etwas nicht. Lies dir am besten die Punkte 1—14 nochmal aufmerksam durch und überlege, ob du alles so gemacht hast wie beschrieben. Die häufigste Ursache für das Absterben der Kompostwürmer ist Trockenheit. In seltenen Fällen kommt es zu Vergiftung durch einen zu hohen Eiweißanteil in der Nahrung (Getreide oder Brot) – erkennbar am Einschnüren der Würmer und starker Geruchsentwicklung. Falls die Anzahl an Kompostwürmern schon sehr geschrumpft ist, kannst du auch mit einer neuen Startpopulation das Wachstum ankurbeln. Frag dazu bei anderen Wurmkisten-BesitzerInnen nach, ob sie ein paar Würmer zu verschenken haben oder bestelle sie bei uns im Online-Shop nach.
Generell sollte das nicht vorkommen und deutet auf Stress hin. Entweder ist es ihnen zu heiß, zu feucht, zu trocken, zu viel oder das falsche Futter oder die Wurmkiste wurde gerade erst gestartet, und die Würmer müssen sich orientieren.
Weißer Schimmel kann zu Beginn z.B.: die Hanfmatte betreffen, da sich die Mikrobiologie noch etablieren muss. Wenn anderer Schimmel vorkommt, das schimmlige Material entfernen und überlegen, warum genau dieses Stück schimmlig geworden sein könnte.
Falls das Holz der Kiste oder die Deckelinnenseite nachdunkelt, macht das nichts. Es handelt sich hierbei um einen Pilz, den die Würmer selbst mitbringen. Abbhilfe schafft hier das Abwaschen mit Essigwasser. Anschließend bei offenem Deckel gut trocknen lassen. Das Holz trocknet aus und der Schimmel ist weg.
Kompostwürmer können mit mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelten Lebensmitteln durchaus umgehen. Sie werden eingesetzt, um Schwermetalle und Pestizidrückstände aus Klärschlamm zu filtern. Die Würmer reichern in ihrem Körper bis zu 50 mal höhere Konzentrationen an Giften an, als in der Umgebung vorhanden ist. Teilweise können sie Pestizide auch selbst wieder abbauen.
Doch eigentlich vergiften sie sich, um unsere Umwelt sauber zu bekommen. Wir empfehlen biologische Lebensmittel – so bleibt den Würmern die Vergiftung erspart.
Eine 4-wöchige Asienreise steht an, doch was tun mit der Wurmkiste? Die Nachbarn um Hilfe bitten? Ignorieren und hoffen, dass sie hungernd überleben oder so viel hineingeben, dass die Kiste übergeht? Unsere Empfehlung:
– Unter einer Woche –> deine Würmer brauchen keine extra Betreuung.
– Unter drei Wochen –> Futter für etwa eine Woche hineingeben, gut befeuchten und mit Zeitungsschnipsel mischen.
– Über 3 Wochen –> nachfragen ob Freunde, Nachbarn nach ca. zwei Wochen nachsehen können, um Biomüll hinein zugeben und das Substrat mit einem Bestäuber zu befeuchten.
Vor dem Abreisen jedenfalls Futter für eine Woche hineingeben und mit Zeitungsschnipseln mischen. Optimal ist ein kühler Standort wie beispielsweise Keller oder Badezimmer um Austrockung zu verhindern.
Ein gutes Zeichen!
Wenn die Hanfmatte von den Würmern durchlöchert wird, zeigt das, dass eine optimale Feuchtigkeit in der Wurmkiste erreicht ist. Prinzipiell ist die Hanfmatte dazu da, die Fruchtfliegen abzuhalten und um Austrocknung der Kiste vorzubeugen.
An ihrer Stelle kann man auch eine Lage Zeitungspapier verwenden. Wenn du dennoch weiterhin die Matten verwenden möchtest, schau in unserem Onlineshop vorbei, da gibt es sie bereits zugeschnitten zum Nachbestellen.
Falls jetzt noch Fragen zum Wurmkompost offen sind, gibt es folgende Möglichkeiten:
Die Anleitung ist erweitert durch zusätzliche Themen und Fotos vom Innenleben. Alles was nötig ist um eine Wurmkiste optimal zu betreiben.